- Schemone Esre
- Schemọne Ẹsre[hebräisch »achtzehn«] die, - -, Schmọne Ẹsre, Achtzehngebet, Achtzehnbittengebet, jüdisches Pflichtgebet, das am Morgen, (nach-)mittags und abends vom Einzelnen sowie in den drei täglichen Synagogengottesdiensten gebetet wird. Weitere Bezeichnungen sind Tefilla (»Gebet« schlechthin) und Amida (»Standgebet«, da es stehend gesprochen wird). Entstanden in vorchristlicher Zeit, erfolgte unter Gamaliel II. eine abschließende Redaktion und die Festlegung auf 18 Benediktionen und Bitten; im babylonischen Ritus wurde eine Bitte hinzugefügt. Diese Form setzte sich in der Folgezeit (bis heute) durch. Die ersten drei Sätze bilden die hymnische Einleitung, die folgenden können am Sabbat und an Festen anlassspezifisch verändert werden. Beim Gemeindegebet spricht jeder Einzelne die Schemone Esre für sich, anschließend wiederholt sie der Vorbeter, wobei zwischen die Sätze Gebetsformeln (z. B. die Keduscha) eingeschaltet werden.
Universal-Lexikon. 2012.